Mikroplastik im Körper: Was wir wissen und wie du deine Belastung reduzieren kannst
Mikroplastik ist längst kein Nischenthema mehr. Studien zeigen, dass winzige Kunststoffpartikel inzwischen in Trinkwasser, Lebensmitteln, der Luft und sogar im menschlichen Blut nachweisbar sind. Die Frage ist nicht mehr, ob wir Mikroplastik aufnehmen sondern wie viel, wie es wirkt und was wir selbst tun können, um unsere Belastung zu reduzieren.
Dieser Artikel gibt dir eine evidenzbasierte, leicht verständliche Übersicht über aktuelle Forschung, gesundheitliche Zusammenhänge und wirksame Strategien zum Schutz deiner Zellgesundheit.
Was ist Mikroplastik?
Mikroplastik bezeichnet Kunststoffpartikel, die kleiner als 5 Millimeter sind. Man unterscheidet:
- Primäres Mikroplastik: Kunststoff, der absichtlich klein hergestellt wird (z. B. Peelings, Reinigungsgranulat, industrielle Pellets).
- Sekundäres Mikroplastik: entsteht durch den Zerfall größerer Plastikprodukte – Kleidung, Verpackungen, Reifabrieb, Abfall.
Die neuere Forschung spricht zusätzlich von Nanoplastik, das sind Partikeln unter 1 Mikrometer. Diese können Zellmembranen deutlich leichter passieren.
Wie gelangt Mikroplastik in den Körper?
Die Aufnahme erfolgt über drei Hauptwege:
- Trinkwasser: Leitungs- und Flaschenwasser enthalten je nach Region unterschiedlich hohe Belastungen.
- Lebensmittel: besonders Meeresprodukte, Kunststoffverpacktes, Salz, Honig.
- Einatmen: Fasern aus Kleidung, Staub, Abrieb von Autoreifen und synthetischen Textilien.
Studien haben Mikroplastik bereits in Darm, Blut, Plazenta und Lymphgewebe gefunden. Die Forschung steht jedoch am Anfang und klärt aktuell, welche Mengen kritisch werden könnten.
Welche Auswirkungen hat Mikroplastik auf die Gesundheit?
Die Datenlage ist noch nicht vollständig, aber mehrere Mechanismen gelten als wissenschaftlich plausibel und werden intensiv untersucht:
1. Oxidativer Stress
Mikroplastikpartikel können in Zellen reaktive Sauerstoffspezies (ROS) erhöhen, ein Prozess, der zu oxidativem Stress führt. Dieser Mechanismus ist auch bei Alterungsprozessen relevant.
2. Entzündungsreaktionen
Viele Kunststoffe enthalten Zusatzstoffe wie Weichmacher, Stabilisatoren oder Farbstoffe. Einige davon können Entzündungsprozesse fördern.
3. Beeinflussung der Darmbarriere
Tier- und Zellstudien weisen darauf hin, dass Mikroplastik die Schleimhautstruktur des Darms verändern kann. Welche Bedeutung das für den Menschen hat, ist Gegenstand aktueller Forschung.
4. Transport über das Blut
Nachweise im Blut zeigen, dass Partikel potenziell im Körper zirkulieren. Welche Systeme langfristig betroffen sind, wird derzeit untersucht.
Was bedeutet das für Longevity und Zellgesundheit?
Mikroplastik ist kein „klassisches“ Alterungsthema, beeinflusst aber mehrere biologische Prozesse, die für gesunde Langlebigkeit relevant sind:
- oxidativer Stress
- Entgiftung und Leberstoffwechsel
- Immunfunktion
- Hautbarriere und Kollagenstruktur
- Darmgesundheit und Resorption
Deshalb empfehlen Longevity-Fachleute Maßnahmen, die die körpereigenen Schutzsysteme unterstützen – insbesondere antioxidative Kapazität, Autophagie und Darmbarriere.
Wie kannst du deine Mikroplastikbelastung reduzieren?
1. Wasserqualität verbessern
- Hochwertige Wasserfilter (z. B. Aktivkohle, Membranfilter)
- Weniger Getränke aus Plastikflaschen
2. Kontakt mit Kunststoff im Alltag reduzieren
- Lebensmittel in Glas statt Plastik aufbewahren
- Kochutensilien aus Edelstahl, Keramik oder Holz wählen
- Plastikverpacktes Obst/Gemüse vermeiden
3. Kleidung bewusst wählen
- Weniger Synthetikfasern (Polyester, Acryl)
- Schonwaschgang & Waschbeutel zur Faserreduktion
4. Antioxidative Kapazität stärken
Da Mikroplastik oxidativen Stress fördern kann, lohnt es sich, die körpereigenen antioxidativen Schutzsysteme zu unterstützen.
Dazu gehören evidenzbasierte Nährstoffe wie:
5. Autophagie aktivieren (“zelluläres Recycling”)
Autophagie entfernt beschädigte Zellbestandteile – ein natürlicher Prozess, der hilft, oxidativen Stress und Schadstoffe besser zu managen.
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6. Darmbarriere stärken
Ballaststoffreiche Ernährung, Polyphenole und ein gesunder Mikrobiom-Haushalt unterstützen die Barrierefunktion des Darms.
Wie sicher ist die Datenlage?
Die Forschung zu Mikroplastik entwickelt sich schnell. Klar ist: Mikroplastik ist nachweisbar aber welche Mengen gesundheitsrelevant sind, ist noch nicht vollständig geklärt. Viele Mechanismen stammen aus Labor- und Tierstudien und können nicht 1:1 auf Menschen übertragen werden.
Seriöse Fachleute empfehlen daher „präventive Achtsamkeit“ statt Panik.
Fazit
Mikroplastik ist ein globales Umwelt- und Gesundheitsthema, das wir in Zukunft stärker verstehen werden. Bereits jetzt zeigt die Forschung, dass Zellgesundheit, oxidativer Stress, Entgiftung und Darmbarriere eine zentrale Rolle spielen.
Mit bewussten Routinen, hochwertigen Materialien und einem starken antioxidativen System kannst du deine Belastung reduzieren und deine langfristige Gesundheit unterstützen.
Quellen & Hinweise
- Human exposure to microplastics – PubMed
- Microplastics and oxidative stress – PubMed
- Microplastics in the bloodstream – PubMed
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